Patientenvorstellung / Überweisungsgrund Der Patient stellt sich zur implantologischen Abklärung in unserer Praxis vor. Überwiesen wurde er durch seinen Hauszahnarzt mit der Fragestellung, ob Zahn 26 entfernt und durch ein Implantat ersetzt werden kann oder ob eine konventionelle prothetische Versorgung mittels Brücke von 25 auf 27 erfolgen soll.
Hauptbeschwerde (Subjective) Der Patient berichtet über einen frakturierten Zahn im linken Oberkieferseitenzahnbereich (Region 26) sowie wiederkehrende Beschwerden im Bereich der linken Kieferhöhle. Er möchte eine klare Entscheidung, ob Zahn 26 extrahiert und anschließend ein Implantat inseriert werden soll oder ob nach Extraktion eine konventionelle Brückenversorgung erfolgen soll.
Zahnmedizinische Vorgeschichte Zahn 26
- Zahn 26 weist eine Kronenfraktur auf, die palatinal etwa 3 mm subgingival verläuft.
- Es handelt sich um einen dreiwurzeligen Oberkiefermolar.
- Röntgenologisch sind die beiden bukkalen Wurzeln bis zum Apex wurzelkanalgefüllt, die palatinale Wurzel ist jedoch nur etwa zur Hälfte der Wurzellänge gefüllt.
- Vom überweisenden Zahnarzt wurde die Extraktion von Zahn 26 mit anschließender Versorgung durch eine festsitzende Brücke von 25 auf 27 vorgeschlagen.
HNO-Anamnese / Kieferhöhlenbefund (radiologisch)
- Im Bereich der linken Kieferhöhle zeigt sich radiologisch eine ausgeprägte Schleimhautverdickung von ca. 10 mm im basalen Bereich, vereinbar mit einer chronischen oder subakuten Sinusitis maxillaris links.
- Als wahrscheinliche Ursache wird die insuffizient gefüllte palatinale Wurzel von Zahn 26 mit möglicher odontogener Mitbeteiligung der Kieferhöhle diskutiert.
Knochenangebot / Implantatbezogene Anamnese
- Die interradikuläre Septumhöhe in Region 26 beträgt radiologisch nur ca. 3 mm.
- Wir verwenden Straumann BLX SLACTIVE Implantate. Bei einer Implantatlänge von 6 mm (Straumann BLX Implantat SLActive 6 mm Länge, 4,5mmm bis 5,5 mm Durchmesser) wäre ohne Sinusbodenelevation mit einer Perforation der Kieferhöhle zu rechnen.
- Der Patient erkundigt sich konkret nach der Möglichkeit einer Implantatversorgung und möchte Informationen zu Kontraindikationen und Risiken eines solchen Eingriffs.
Therapiewünsche des Patienten
- Der Patient wünscht eine klare Empfehlung zwischen:
- Extraktion von Zahn 26 mit anschließender Implantatversorgung mit Sofortkrone versus
- Extraktion von Zahn 26 mit anschließender konventioneller prophetischer Versorgung (z. B. Brücke von 25 auf 27).
Primäres Ziel des Patienten
- Primäres Ziel des Patienten ist eine langfristig stabile, funktionelle und möglichst wenig symptomatische Lösung unter Berücksichtigung der bestehenden Kieferhöhlenproblematik.
1. Virtual Patient AI-SAC Antwort
Der Patient stellt sich mit einer klaren Entscheidungsfrage vor:
- Soll Zahn 26 extrahiert und implantologisch ersetzt werden – idealerweise mit Sofortkrone?
- Oder ist die konventionelle Brückenversorgung 25–27 die risikoärmere und funktionell stabile Option?
Eine wesentliche Zusatzkomponente ist die Symptomatik der linken Kieferhöhle mit radiologisch gesicherter basaler Schleimhautverdickung, die mit einer odontogenen Mitbeteiligung assoziiert sein kann. Diese Konstellation erfordert die gleichzeitige Betrachtung von:
- endodontischer/restaurativer Prognose
- Sinusgesundheit
- Knochenangebot
- prothetischen Alternativen
Nach Extraktionen kommt es regelmäßig zu einer ausgeprägten Umbau- und Resorptionsdynamik des Alveolarkamms, am stärksten in den ersten 3–6 Monaten, mit vertikalen und horizontalen Volumenverlusten. Dies erschwert die spätere Implantatpositionierung und kann das ästhetisch-funktionelle Ergebnis kompromittieren [ID:0].
Maßnahmen der Kieferkammerhaltung (Ridge Preservation) sind geeignet, die Ausprägung der Atrophie zu reduzieren und die Voraussetzungen für eine spätere Implantation zu verbessern [ID:0].
Im Folgenden erfolgt:
- eine strukturierte Analyse des Falls
- eine Klassifikation nach dem Medlibre AI-SAC-Schema
- ein pragmatischer, risiko-adaptierter Therapieplan, der implantologische und konventionelle Versorgung fair gegeneinander abwägt
2. Patientenanalyse
2.1 Zahn 26 – lokale Befunde und Prognose
Klinik
-
Palatinale Kronenfraktur, ca. 3 mm subgingival
-
Endodontischer Status:
- zwei bukkale Wurzeln insuffizient wurzelkanalgefüllt bis zum Apex
- palatinale Wurzel nur bis zur Hälfte der Länge gefüllt
Prognose
-
Restaurative und endodontische Prognose ist ungünstig.
-
Ein suffizienter Re-RCT-Erfolg wäre durch:
- die Frakturlage und
- die komplexe Wurzelmorphologie deutlich limitiert.
-
Die Fraktur deutet auf eine strukturelle Schwächung hin, die selbst nach endodontischer Korrektur die Langzeitprognose fraglich macht.
Radiologie / Knochen
-
Interradikuläre Septumhöhe nur ca. 3 mm.
-
Diese geringe Restknochenhöhe im posterioren Oberkiefer bedeutet:
- unmittelbare Nähe zum Sinusboden
- starke Einschränkung primärstabiler Implantatinsertionen ohne Sinusbodenelevation
Implantatbezogene Herstellerangabe
- Bei einem 6-mm-Implantat wäre ohne Sinusbodenelevation mit einer Sinusperforation zu rechnen.
- Eine augmentative Maßnahme muss planerisch mitgedacht werden, um ausreichende vertikale Knochenstütze zu generieren.
2.2 Sinus maxillaris links – HNO-/radiologischer Befund
Befund
- Ausgeprägte basale Schleimhautverdickung von ca. 10 mm in der linken Kieferhöhle
- Vereinbar mit chronischer oder subakuter Sinusitis maxillaris links
Ätiologie
- Die insuffizient gefüllte palatinale Wurzel von 26 ist als mögliche odontogene Ursache mitbeteiligt.
Chirurgische Konsequenz
- Ein entzündlich veränderter Sinus bedeutet eine erhöhte Komplikationsneigung bei Sinuslift/Implantation.
- Der Sinus sollte vor bzw. spätestens synchron mit implantologischen Maßnahmen stabilisiert werden.
2.3 Prothetische Optionen und Patientenwunsch
-
Der Patient wünscht eine klare Empfehlung:
- Sofortimplantation mit Sofortkrone vs.
- konventionelle Brücke 25–27 nach Extraktion
Primäres Ziel
- Langlebige, funktionelle und symptomarme Lösung unter Berücksichtigung der Sinusproblematik
Ästhetik
- Position 26 liegt im nicht-ästhetisch kritischen Seitenzahnbereich; das ästhetische Risiko ist geringer als im Frontzahnbereich.
2.4 Biologischer Kontext – Kammveränderungen nach Extraktion und Ridge Preservation
-
Ohne Gegenmaßnahmen ist in den ersten Monaten nach Extraktion mit relevantem Hartgewebeverlust zu rechnen, was:
- Achsrichtung und
- prothetische Flexibilität erschwert [ID:0].
Ridge Preservation
- Auffüllen der Alveole mit Knochen- / Knochenersatzmaterial
- ggf. Membranabdeckung
→ evidenzbasiertes Verfahren zur Reduktion der Atrophie und Verbesserung der Voraussetzungen für spätere Implantatinsertion [ID:0].
3. AI-SAC-Klassifikation und Begründung
Zur Einordnung wird das Medlibre AI-SAC-Schema (Knochen/Weichgewebe, Anatomie, Prothetik, Allgemeinzustand) verwendet.
3.1 Szenario A: Sofortimplantation mit Sofortkrone in Regio 26
Knochen
- Sehr geringe Restknochenhöhe (interradikuläres Septum ca. 3 mm) → hohes Risiko
- In der Regel ist eine Sinusbodenelevation nötig, um vertikale Höhe zu gewinnen → erhöhtes Komplexitätsniveau [ID:2]
Anatomie
- Nähe zum Sinus maxillaris und mukosale Verdickung → erhöhtes intra- und postoperatives Risiko
- Vertikale Defizite mit Sinusliftbedarf werden klassischerweise als komplex eingestuft (Gefahr anatomischer Verletzung, Komplikationen) [ID:2]
Weichgewebe
- Keine expliziten Defizite beschrieben
- Bei Sofortimplantation im Molarenfach bleibt die Weichgewebskontrolle anspruchsvoll, insbesondere bei limitierter Primärstabilität
Prothetik (Sofortkrone)
- Sofortkrone bedeutet unmittelbare provisorische Versorgung
- Provisorien in der frühen Einheilphase können problematisch sein, da unkontrollierte Belastungen das Risiko von Frühkomplikationen erhöhen – insbesondere bei kompromittierter Primärstabilität [ID:7]
Allgemeinzustand
- Keine systemischen Risiken berichtet; lokal jedoch Sinusproblematik
Einstufung
AI-SAC: C – Complex Begründung: ausgeprägter vertikaler Knochenmangel nahe der Kieferhöhle, notwendige Sinusbodenelevation, entzündlich veränderter Sinus, geplante Sofortversorgung und limitierte Primärstabilität führen zu hoher chirurgischer/biologischer Komplexität und erhöhtem Komplikationsrisiko [ID:2][ID:7].
3.2 Szenario B: Extraktion 26, Ridge Preservation, spätere Implantation mit Sinusaugmentation (staged)
Knochen
- Geringe Resthöhe erfordert vertikalen Aufbau (Sinuslift)
- Vertikale Augmentationen sind normativ komplex, da anatomische Verletzungsgefahr und postoperative Komplikationen höher sind [ID:2]
Anatomie
- Nähe zum Sinus; bei geplanter Sinusaugmentation Risiko der Membranperforation, einer typischen intraoperativen Komplikation [ID:1]
Weichgewebe
- Durch staged Vorgehen besser kontrollierbar als bei Sofortimplantation
- Ridge Preservation kann Hart- und Weichgewebe für die Implantation günstig konditionieren [ID:0]
Prothetik
- Verzögerte Versorgung, keine Sofortkrone
- Reduziertes Belastungsrisiko in der Einheilphase, planbare Okklusion
Gesundheitsstatus
- Stabilisierung der Sinusitis vor oder parallel zur Augmentation erforderlich
Einstufung
AI-SAC: C – Complex Begründung: Notwendigkeit der Sinusaugmentation aufgrund vertikaler Defizite klassifiziert den Fall normativ als komplex; das Risiko bezieht sich v. a. auf anatomische Nachbarschaften und das Komplikationsprofil von Aufbauverfahren [ID:2].
3.3 Szenario C: Extraktion 26 und konventionelle Brücke 25–27
Implantologische Einstufung
- entfällt (keine Implantation)
Chirurgisch
- risikoärmste Option hinsichtlich Sinus und Augmentation
Nachteile
-
Präparation der Nachbarzähne mit:
- Vitalitätsgefährdung
- brückenspezifischen Langzeitrisiken (Sekundärkaries, Hygieneprobleme)
Einordnung
- Bei guter Pfeilerprognose kann dies eine pragmatische, schnelle Lösung darstellen.
3.4 Referenzrahmen
-
Posteriorer Oberkiefer außerhalb der ästhetischen Zone kann – bei ausreichender Knochenhöhe ohne Augmentation – chirurgisch als „einfach“ gelten, wenn nach Heilungsphase ein etwa 8-mm-Implantat ohne erhöhtes anatomisches Risiko platzierbar ist [ID:5].
-
Unser Fall weicht deutlich ab durch:
- vertikale Defizite
- notwendigen Sinuslift
→ Einstufung in den komplexen Bereich [ID:2].
4. Therapieplan
Ziel: Sichere, langfristig stabile und symptomarme Versorgung bei Minimierung sinusbezogener Risiken. Empfohlen wird ein schrittweises Vorgehen mit enger interdisziplinärer Abstimmung (HNO–MKG–Prothetik).
4.1 Diagnostik und Vorbehandlung
DVT/CBCT Regio 26 + linker Sinus
- exakte Messung der Restknochenhöhe
- Beurteilung der Sinusmukosa
- Analyse der Anatomie (Septen, A. alveolaris posterior superior, Membrandicke)
- Planung des augmentativen Zugangs
HNO-Konsil
- Abklärung und Therapie der Sinusitis (medikamentös / interventionell)
- Ziel: klinische und radiologische Beruhigung des Sinus vor Augmentation
Status 25 und 27
- Parodontaler und prothetischer Zustand zur Einschätzung der Brückeneignung
Aufklärung
-
Komplikationsrisiken bei Sinusaugmentation:
- Membranperforation
- Sinusitis-Exazerbation
- Blutung
- Graft-Infektion
-
Vertikale Augmentationen gelten normativ als komplex mit erhöhtem Risiko anatomischer Verletzungen und Komplikationen [ID:2].
4.2 Phase 1 – Atraumatische Extraktion 26 mit Ridge Preservation
Ziel
- Entfernung des Fokus (Fraktur, insuffiziente palatinale Wurzel)
- Erhalt des Alveolarkamms zur Reduktion der Atrophie und Optimierung der Implantatbedingungen [ID:0]
Vorgehen
-
Atraumatische Extraktion unter maximaler Schonung der Alveolenwände
-
Sorgfältiges Debridement und Sanierung des periapikalen Areals
-
Ridge Preservation:
- Auffüllen der Alveole mit geeignetem Knochenersatzmaterial
- ggf. Abdeckung mit resorbierbarer Membran zur Minimierung der frühen Atrophie [ID:0]
Provisorische Versorgung
- Vermeidung von Provisorien mit unkontrollierter Belastung im posterioren Segment, um die Implantatbettkonditionierung nicht zu stören [ID:7]
Heilung
-
Heilungszeit von ca. 12 Wochen bis Re-Evaluation ist in posterioren Fällen etabliert und erlaubt:
- teilweise Knochenheilung
- Anpassung des Sinusbodens, abhängig von der individuellen Situation [ID:5]
4.3 Phase 2 – Re-Evaluation und augmentative/implantologische Planung
Kontrolle
- Klinische und radiologische Nachkontrolle (CBCT)
- Erneute Messung der Restknochenhöhe
- Prüfung der Sinusgesundheit nach HNO-Behandlung
Entscheidung
- Bei weiterhin geringer Resthöhe → Sinusbodenelevation indiziert
- Vertikale Aufbauverfahren werden aufgrund des erhöhten anatomischen und komplikativen Risikos normativ als komplex eingestuft [ID:2]
Augmentationsstrategie
-
In der Regel laterale Fenstertechnik bei sehr geringer Resthöhe
-
Simultane Implantation nur bei sicherer Primärstabilität und stabilem Sinusmilieu
-
Sonst zweizeitig:
- Sinuslift mit Graft
- Implantation nach Einheilung
Intraoperative Risiken
- Membranperforation als typische Komplikation
- Erfordert sorgfältige Technik und ggf. Membranmanagement [ID:1]
4.4 Phase 3 – Implantation und prothetische Versorgung
Implantatsystem
-
Straumann BLX SLActive
-
Dimensionierung:
- Durchmesser nach prothetischer Planung / Knochenbreite
- Länge nach augmentierter Knochenhöhe
Belastungsprotokoll
-
Keine Sofortkrone in diesem Fall
-
Früh- oder konventionelle Belastung abhängig von:
- Primärstabilität
- Knochenqualität
- Weichgewebsverhältnissen
-
Frühbelastung nach 6–8 Wochen ist nur bei guten Voraussetzungen sinnvoll [ID:1]; hier wird eine konservativere Einheilphase ohne funktionelle Frühbelastung empfohlen, um unkontrollierte Kräfte in der Integrationsphase zu vermeiden [ID:7].
Definitive Prothetik
-
Einzelkrone auf dem Implantat
-
Okklusal in Schutzkonzept eingebunden
-
Im posterioren Bereich sind:
- spannungsarme Verbindungen und
- sorgfältige Okklusionsgestaltung entscheidend, um Schraubenlockerungen und Materialkomplikationen zu minimieren [ID:7].
4.5 Alternative: Konventionelle Brücke 25–27
Indikation
- Patient möchte Sinusaugmentation und implantologische Mehrschrittverfahren vermeiden
- HNO-seitig keine rasche Stabilisierung absehbar
Vorteile
- Kein Sinuslift, keine Implantat-OP
- Raschere Versorgung, klarere Zeitachse
Nachteile
-
Präparation der Zähne 25 und 27 → Verlust gesunder Zahnsubstanz
-
Brückenspezifische Langzeitrisiken:
- Vitalitätsgefährdung
- Sekundärkaries
- erschwerte Interdentalhygiene
Entscheidungsbasis
- Zustand der Pfeilerzähne
- Parodontaler Halt
- Endodontischer Status
- Prothetischer Platz
- Patientenpräferenz und Kosten-Nutzen-Abwägung
4.6 Erwartete Zeitachse und Kommunikation
Implantologische Route
- Extraktion + Ridge Preservation
- ca. 12 Wochen Heilung + HNO-Stabilisierung
- Sinusaugmentation mit/ohne simultane Implantation
- Einheilphase und definitive Kronenversorgung [ID:5]
Der Prozess ist mehrstufig und zeitlich verlängert, senkt aber die biologischen Risiken und fördert die Langzeitstabilität, da:
- atrophiebedingte Volumenverluste reduziert und
- die Sinusgesundheit in den Mittelpunkt gestellt werden [ID:0][ID:2].
4.7 Risikoaufklärung – Kernthemen
Augmentationsspezifisch
- Membranperforation
- Blutungen
- Schwellung / Schmerz
- Sinusitis-Exazerbation
- Graft-Infektion
- Vertikale Aufbauten sind normativ komplex und mit erhöhter Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse verbunden [ID:2][ID:1].
Implantatspezifisch
- Primärstabilität
- Osseointegration
- Schraubenlockerungen
- Prothetische Komplikationen
- Provisorische Belastungen in der Frühphase möglichst vermeiden [ID:7].
Biologische Remodellierung
- Ohne Ridge Preservation drohen früh ausgeprägte Volumenverluste, die die spätere Implantation kompromittieren können [ID:0].
5. Schlussfolgerung und Empfehlung
Prognose Zahn 26
- Aufgrund der palatinal subgingivalen Fraktur und der komplexen endodontischen Situation ist die Erhaltungswürdigkeit stark eingeschränkt.
- Eine Extraktion ist funktionell-biologisch plausibel.
Implantologische Bewertung
-
Die Kombination „Sofortimplantation mit Sofortkrone“ ist nach AI-SAC klar als C (Complex) einzustufen:
- sehr geringe Restknochenhöhe
- unmittelbare Sinusnähe
- verdickte Sinusschleimhaut mit Verdacht auf odontogene Mitbeteiligung
- notwendige vertikale Augmentation (Sinuslift) [ID:2][ID:7]
-
Sofortkrone erhöht zusätzlich das Risiko unkontrollierter Frühbelastung [ID:7].
Empfohlene (präferierte) Route
- Extraktion 26 mit konsequenter Ridge Preservation
- HNO-gestützte Stabilisierung der Sinusitis
- Re-Evaluation nach ca. 12 Wochen
- Planung einer Sinusbodenelevation (zweizeitig: erst Augmentation, dann Implantation), sofern die Resthöhe insuffizient bleibt [ID:0][ID:5][ID:2]
Diese Strategie:
- reduziert das Gesamtrisiko
- schafft bessere Hart- und Weichgewebsbedingungen
- unterstützt eine langfristig stabile implantatprothetische Versorgung
Alternative
- Wenn der Patient chirurgische Augmentation vermeiden möchte oder HNO-seitig keine stabile Situation absehbar ist, ist die dreigliedrige Brücke 25–27 eine vorhersagbare, weniger invasive Option – allerdings auf Kosten gesunder Zahnsubstanz an den Pfeilern.
Sofortkrone
- In dieser Konstellation wird ausdrücklich von einer Sofortkrone abgeraten.
- Provisorische Belastungen in der kritischen Frühphase erhöhen das Komplikationsrisiko und sind hier nicht zielführend [ID:7].
Zusammenfassung Der Weg über Extraktion, Ridge Preservation, HNO-gesteuerte Sanierung und anschließende, sorgfältig geplante Sinusaugmentation mit Implantation bietet die beste Balance aus Sicherheit, Funktion und Langlebigkeit.
Ein „einfacher“ posteriorer Standardfall mit ausreichendem Knochenangebot läge deutlich niedriger in der Komplexität; hier machen die vertikale Augmentation und die Sinuspathologie den Fall eindeutig komplex [ID:5][ID:2].
Erstellt mit Virtual Patient AI-SAC, nicht vidiert
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