Aktive oder statische 3-D Navigation

Die Navigation von 3-D-Implantaten hat sich weltweit als Standardverfahren für die präzise und sichere Platzierung von Implantaten während der Operation etabliert. In der Fachliteratur wird eine Unterscheidung zwischen der „dynamischen“ und der „statischen“ Navigationsmethode vorgenommen.

Dynamische 3-D Navigation

Über 3-D Sensoren wird die Position des Implantatbohrers relativ zur Anatomie des Patienten erfasst. Die Visualisierung ist in Echtzeit und 3-D, daher die Bezeichnung „dynamische Navigation„. Die Argumentation der dynamischen Systeme ist dass eine Implantation am selben Tag möglich ist.

Es gibt darüber eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen über den Vergleich zwischen dynamischer und statischer Navigation (1). Ein ähnliches System, das XGuide (TM) System, wird seit 2015 erprobt und in letzter Zeit wieder als Innovation beworben.

Statische Navigation

In der dentalen Chirurgie versteht man unter der Erstellung einer Bohrschablone für den Einsatz als statische Navigation. Ein bisheriger Nachteil bestand darin, dass intraoperative Anpassungen nicht realisierbar waren und die Planung der Schablone mehrere Wochen im Voraus erfolgen musste. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass diese Aufgabe an das zahntechnische Labor delegiert wird, wodurch eine direkte Interaktion, Planung und intraoperative Navigation zwischen Chirurg und Labor nicht möglich ist.

3-D Navigation mit 3-D Druck

Wir beschäftigen uns seit einigen Jahren mit dem 3-D Druck in der Zahnheilkunde. Während bislang die Erstellung einer Brücke einige Werktage in Anspruch nahm kann nun eine komplette Zahnbrücke in nur 10 Minuten ausgedruckt werden (!).

Ein Duplikat dieser Brücke wird gleichzeitig für die 3-D Navigation herangezogen, intraoperative Änderungen sind in 10 Minuten möglich. Wegen der fast interaktiv möglichen Änderung des Behandlungsplanes nennen wir diesen Ablauf Hybridnavigation, eine Kombination der Vorteile von dynamischer und statischer Navigation.

Durch den Hochgeschwindigkeits 3-D Druck wird chairside dentistry, also die Fertigung einer Zahnkrone in einer Sitzung, auf eine neue Ebene gebracht.

Diagnose und Behandlung an einem Tag

Entsprechend den Erwartungen des Patienten werden die möglichen Behandlungsoptionen besprochen. Am Beispiel einer Zahnlücke gibt es die Wahl zwischen einer Brücke oder einem Einzelimplantat. Mit dem neuen Verfahren ist das Implantat unter Umständen die kostengünstigere und schonendere Behandlungsmethode.

3-D Simulation der Krone

  • 3-D Scan mit optischem Scanner (ohne Abdruckmasse und Würgereiz)
  • 3-D Visualisierung von Krone oder Brücke
  • Besprechung des Behandlungsplanes mit Patient
  • 3-D Hochgeschwindigkeits Druck der Krone
  • Ästhetische Probe der Krone chairside

Entscheidung des Patienten für Implantat

Parallel zum 3-D Druck der Krone wird auch eine 3-D Röntgenaufnahme angefertigt. Das Implantat wird entsprechend dem Knochenangebot passend zur Krone geplant.

  • 3-D digitale Volumentomographie (bzw Computertomographie)
  • 3-D Navigation der Implantats auf Basis des 3-D Drucks

Sollte das Knochenangebot intraoperativ eine Änderung des Behandlungsplanes erfordern ist die 3-D Navigation durch den Hochgeschwindigkeitsdrucker in 10 Minuten modifiziert.

Versorgung mit provisorischer Krone an einem Tag

  • Übergabe der Sofortkrone (optional bei ausreichend Knochenangebot) oder des Provisoriums

Damit können wir Patienten eine neue Methode anbieten welche den Zeitaufwand der Behandlung drastisch verkürzt. Durch den Einsatz eines 3-D Druckers im eigenen Praxislabor ist dies zudem noch kostengünstiger.

Rückblick 1998

Als Erfinder und Entwickler der dynamischen 3-D Navigation haben wir 30 Jahre Erfahrung mit dieser Technologie.

3D Implantat Navigation AKH Wien 1998
  1. Ruppin, J. et al. Evaluation of the accuracy of three different computer-aided surgery systems in dental implantology: optical tracking vs. stereolithographic splint systems. Clin Oral Implants Res 19, 709–716 (2008).
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