Ordination Dr. Michael Truppe

Mit 101 Jahren immer noch ein strahlendes Lächeln dank Implantat!

In der Zahnmedizin gibt es immer wieder bemerkenswerte Fallberichte, die das Potenzial und die Effektivität von Implantaten auf eindrucksvolle Weise demonstrieren. Unser Bericht ist über den außergewöhnliche Langzeiterfolg eines Zahnimplantats bei einer Patientin, die kürzlich ihren 101. Geburtstag feierte. Dieser Fall zeigt, dass Implantatbehandlungen nicht nur bei jüngeren oder mittelalten Menschen langfristig erfolgreich sein können, sondern auch im sehr hohen Alter eine wirkungsvolle Therapieoption darstellen.

Patientenvorstellung und Ausgangssituation

Vor 14 Jahren, im Alter von 87 Jahren, kam die Patientin mit deutlichen Beschwerden in unsere Praxis. Ihr Hauptproblem war die unzureichende Retention ihrer Unterkieferprothese, was ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigte. Eine eingehende klinische Untersuchung ergab:

  • Zwei verbliebene Eckzähne im Unterkiefer, von denen einer erhöhte Mobilität aufwies
  • Unzureichende Stabilität der vorhandenen Unterkieferprothese
  • Deutliche Einschränkungen bei der Kaufunktion und dem Tragekomfort

Aufgrund dieser Befunde war klar, dass eine herkömmliche Prothesenlösung keine zufriedenstellende Option darstellte. Die Patientin äußerte den Wunsch nach einer stabileren, langfristigen Lösung, die ihre Lebensqualität wiederherstellen würde.

Innovative Behandlungsplanung und Durchführung

Nach eingehender Beratung und Abwägung der verschiedenen Behandlungsoptionen entschieden wir uns gemeinsam mit der Patientin für eine Implantatversorgung. Der Therapieplan umfasste:

1. Die schonende Extraktion des mobilen Eckzahns
2. Die präzise Platzierung eines Implantats an der Stelle des extrahierten Zahns
3. Die anschließende Versorgung mit einem Druckknopf-System für die Prothese, das eine deutlich verbesserte Retention ermöglichte

Die Implantation erfolgte minimalinvasiv mittels der von Dr. Michael Truppe entwickelten 3D-Implantat-Navigation, die dank einer speziellen Stanztechnik ohne Naht auskam. Dieser Ansatz minimierte die Belastung für die Patientin und ermöglichte eine schnelle Heilung ohne Komplikationen.

Herausragende Langzeitergebnisse

Heute, 14 Jahre nach der Implantation, können wir mit großer Zufriedenheit auf ein eindrucksvolles Ergebnis blicken:

  • Das Implantat ist vollständig und stabil im Knochen integriert
  • Die periimplantären Verhältnisse sind ausgezeichnet
  • Die Prothese sitzt fest und erlaubt der Patientin eine normale Kaufunktion
  • Die Patientin berichtet über eine erhebliche Steigerung ihrer Lebensqualität, insbesondere in Bezug auf das Essen, Sprechen und ihre soziale Interaktion

Dieser Fall zeigt, dass eine strategisch durchgeführte Implantatversorgung selbst im hohen Alter herausragende Langzeitergebnisse erzielen kann.

Diskussion

Der Erfolg dieses Falls führt zu mehreren wichtigen Schlussfolgerungen:

Langzeitstabilität von Zahnimplantaten: Der Fall bestätigt, dass Zahnimplantate auch bei älteren Menschen, selbst jenseits der 100 Jahre, eine stabile und langlebige Lösung darstellen können.
Positive Auswirkungen auf die Lebensqualität: Besonders beeindruckend ist der erhebliche Zugewinn an Lebensqualität, den die Patientin erfahren hat – ein Aspekt, der im hohen Alter besonders wichtig ist.
Minimalinvasive Techniken für ältere Patienten: Die Verwendung von minimalinvasiven Techniken, wie die von Dr. Truppe entwickelte Stanztechnik, hat sich als sicher und effektiv erwiesen, auch bei älteren Patienten mit fragilerer Gesundheit.
Wenige Implantate, große Wirkung: Schon eine kleine Anzahl strategisch gesetzter Implantate kann eine enorme Verbesserung der prothetischen Versorgung und damit der Lebensqualität bewirken.

Schlussfolgerung

Der Fallbericht dieser 101-jährigen Patientin unterstreicht deutlich, dass das chronologische Alter allein keine Kontraindikation für eine Implantattherapie darstellt. Stattdessen sollten individuelle gesundheitliche Faktoren und der allgemeine Zustand des Patienten berücksichtigt werden. Der Erfolg dieser Behandlung zeigt, dass Zahnimplantate eine sichere und nachhaltige Option für ältere Patienten sind und einen erheblichen Beitrag zur Lebensqualität leisten können.

Praxisrelevanz

Seniorengerechte Behandlung: Ein patientenorientierter Ansatz, der sich auf die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen einstellt, wie z.B. verkürzte Behandlungszeiten und minimalinvasive Verfahren, ist entscheidend für den Therapieerfolg.

Weniger ist mehr: Auch bei wenigen Implantaten lässt sich eine signifikante Verbesserung der Prothesenstabilität und somit der Lebensqualität erreichen.

Regelmäßige Nachsorge: Eine konsequente Nachsorge in individuell angepassten Intervallen ist unerlässlich für den Langzeiterfolg einer Implantatversorgung.

Unser Fall demonstriert eindrucksvoll die Möglichkeiten der modernen Zahnmedizin und zeigt, dass auch im hohen Alter eine erfolgreiche Implantatbehandlung mit einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität einhergehen kann.

Literatur

O. Etöz, K. Bertl, E. Kukla, C. Ulm, N. Ozmeric, and A. Stavropoulos, “How old is old for implant therapy in terms of implant survival and marginal bone levels after 5-11 years?,” Clin. Oral Implants Res., vol. 32, no. 3, pp. 337–348, Mar. 2021.

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