KNOCHENAUFBAU
Bei unzureichender Tiefe des Kieferknochens im Oberkiefer gibt es unterschiedliche Methoden des Knochenaufbaus.
Sinuslift
Der Sinuslift ist eine chirurgische Methode, die in der Zahnmedizin angewendet wird, um den knöchernen Boden der Kieferhöhle zu verdicken, insbesondere im Bereich des Oberkiefers. Dies ist oft notwendig, um ein stabiles Fundament für die Einsetzung von Zahnimplantaten zu schaffen, vor allem wenn der Knochen nicht ausreichend dick ist oder nach Zahnverlust an Volumen verloren hat.
Es gibt zwei Hauptarten des Sinuslifts:
Der offene Sinuslift (lateraler Sinuslift)
Bei dieser Methode wird ein Fenster in die seitliche Wand der Kieferhöhle geöffnet, um direkten Zugang zum Sinusboden zu erhalten. Anschließend wird der Sinusboden vorsichtig angehoben, und der entstandene Raum wird mit Knochenersatzmaterial gefüllt. Dieses Material kann entweder aus dem eigenen Körper des Patienten (autologer Knochen), aus tierischem Material, synthetischem Material oder einer Kombination dieser Materialien bestehen.
Der geschlossene Sinuslift (Intralift)
Diese Methode wird angewendet, wenn nur eine geringe Erhöhung des Sinusbodens notwendig ist. Sie erfolgt durch den Alveolarfortsatz (Zahnfach). Hierbei wird ein spezielles Instrument verwendet, um den Knochen vorsichtig in Richtung der Kieferhöhle zu drücken und somit den Sinusboden anzuheben. Auch hier wird der entstandene Raum mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt.
Beide Methoden zielen darauf ab, die Knochenhöhe im Bereich des Oberkiefers zu erhöhen, um eine bessere Verankerung für Zahnimplantate zu ermöglichen. Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der vorhandenen Knochenstruktur und der Anzahl der zu setzenden Implantate. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Anästhesie, kann aber auch unter Sedierung oder Vollnarkose durchgeführt werden, je nach Komplexität und Präferenz des Patienten.
Die Heilung und Integration des Knochenersatzmaterials kann mehrere Monate dauern, bevor Zahnimplantate sicher eingesetzt werden können. Während dieser Zeit ist eine sorgfältige Nachsorge und Hygiene essentiell, um eine erfolgreiche Einheilung zu gewährleisten.
Neuer Knochen mit Wachstumsfaktoren (CGF) und Stammzellen
Unsere minimal invasive Methode verwendet körpereigene Wachstumsfaktoren und Stammzellen um eine Knochenneubildung zu induzieren. Die Methode ist in Langzeitstudien bereits erfolgreich wissenschaftlich dokumentiert und verwendet ausschließlich autologe, also körpereigene Stammzellen und Wachstumsfaktoren (abgekürzt CGF = Concentrated Growth Factors), um eine Knochenneubildung zu induzieren bzw. hervorzurufen.
Durch eine einfache Blutentnahme wie man es vom Hausarzt kennt werden vor der Operation einige Blutröhrchen in einer speziellen Apparatur zentrifugiert. Aus dem Eigenblut werden konzentrierte Wachstumsfaktoren (CGF) gewonnen.
Literatur
Knochenaufbau gleichzeitig mit Implantat
Mit Einsetzen des Implantates werden auch die Wachstumsfaktoren eingebracht. Die Innenauskleidung der Kieferhöhle wird gleichzeitig mit dem Implantat durch die CGF Membran angehoben, ohne dass Fremdmaterialien oder eine zusätzliche Operation notwendig wären.
Mithilfe dieser Methode wird ein natürliches, eigenes Knochenwachstum erreicht und die Heilung insgesamt beschleunigt. Eine Reaktion auf Fremdkörper ist ausgeschlossen, da der Knochenaufbau mit körpereigenen Stammzellen und Wachstumsfaktoren erfolgt. Zudem erspart man dem Patienten eine belastende Entnahme von eigenem Knochenmaterial an einer anderen Körperstelle.